Auf Spurensuche – mit Gefühlen gegen das Vergessen

Im Fokus dieses Projekts, das im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Mut tut gut“ des STZ Lister Turm entstanden ist, standen Biografien von Menschen zur Zeit des Nationalsozialismus – Täter wie Opfer – sowie die kreative Auseinandersetzung einer Gruppe von Jugendlichen mit diesen Biografien. Und dies im Kontext von historischem Lernen und dem Ausdruck der eigenen Gedanken und Gefühle.

Dieses Projekt konnte so erfolgreich durch das Engagement und die Unterstützung mehrerer Beteiligten entstehen: Ein herzlicher Dank gilt neben dem Stadtteilzentrum Lister Turm vor allem den Schüler:innen des Wahlpflichtkurses „Internationale Politik“ der IGS List sowie deren Lehrerin Dr. Anja Hirsch für ihr Engagement sowie dem ZeitZentrum Zivilcourage für die großartige Unterstützung und den beeindruckenden Workshoptag, den wir bei euch erleben durften. Danke für eure so wertvolle Arbeit.

Zusatz des Stadtteilzentrums Lister Turm: Ein großer Dank gilt natürlich auch Demokratietrainerin Miriam Stude selbst, die Idee und Konzept für dieses wundervolle Projekt ausgearbeitet und durchgeführt hat, sowie den gesamten Videoschnitt übernommen hat. Ohne Dich wäre das nicht möglich gewesen!

Aber von Beginn an

32 Schüler*innen der IGS List aus 4 Klassen der Jahrgänge 9 und 10 haben sich also auf Spurensuche begeben. Sie haben sich inhaltlich mit 5 Biografien zur Zeit des Nationalsozialismus beschäftigt, wobei nur 4 Biografien vorgesehen waren. Die Jugendlichen waren von einer weiteren aber so gefesselt, dass sie diese ebenso mit aufnehmen wollten. Sie haben sich beschäftigt:

  • mit Johann Trollmann, ein junger Sinto, ein Boxer, der im KZ umkam.
  • Mit Ursula Blankenburg, ein junges Mädchen, das mit einem Kindertransport nach England kam und nach dem Krieg in Deutschland als Staatsanwältin und Richterin arbeitete.
  • Mit Egon Kuhn, der als Jugendlicher Anhänger der Nazis war, einen Sinneswechsel hatte und lange Zeit das Freizeitheim Linden leitete.
  • Mit Hilde Schneider, die als Dreivierteljüdin ins KZ kam, aber christlichen Glaubens war und ihr Leben nach dem KZ der Seelsorge verschrieb.
  • Und mit Kurt Klebeck, der als Nazi Karriere machte und für viel Leid und Tod verantwortlich war.

Diesen unterschiedlichen Täter- und Opferbiografien begegneten die Schülerinnen und Schüler während des Projekttags im ZeitZentrum Zivilcourage erstmalig und hatten den ganzen Tag Zeit, sich mit jeweils einer Biografie auseinanderzusetzen. An zwei weiteren Projekttagen durften sie sich anschließend ohne Vorgaben von außen auf eine andere Ebene begeben: Sie begaben sich auf eine weitere Spurensuche ihrer eigenen erlebten Gedanken und Gefühlen während der Beschäftigung mit den Biografien. Dies taten sie ohne Unterlass, teils so motiviert, dass sie die Pausen vergaßen.

Die Ergebnisse sind beeindruckend

Von einem Kurzfilm über vertonte Stopmotion-Bilder, fiktive Tagebucheinträge und Gedichte über Zeitungsartikel, fiktive Interviews bis hin zu assoziativen Fragen und Gefühlen an Täter*innen und Opfer.

Aus diesem Projekt ist als Ergebnis ein Projektfilm entstanden, der in etwa eine Dreiviertelstunde umfasst. Um Ihnen hier einen kleinen Eindruck geben zu können, habe ich einen kleinen Zusammenschnitt mitgebracht. Als Einstieg begegnet Ihnen eine Assoziation der Jugendlichen zur Frage, was das denn mit ihnen zu tun hat?

Anschließend werden exemplarisch zwei Ergebnisse gezeigt: die Beschäftigung mit Hilde Schneider und eine Auseinandersetzung mit Kurt Klebeck.

Da meine Homepage durch die Dateigröße des Videos in die Knie geht, folgt hier der Link zur Stadtkultur Hannoverseite, die mehr Datenvolumen hat als meine 🙂 Mit Gefühlen gegen das Vergessen – Ein Film der Schüler:innen der IGS List auf Spurensuche:

Dieses Bild hängt in der IGS List